Dienstag, 18. April 2017

Rezension: FX-97 von Carla Fischer


Amazon.de



Taschenbuch € 12,80




Verlag cefischerCarla Fischer





Taschenbuch: 78 Seiten
Verlag: cefischer Buchverlag e.K.; Auflage: 1 (17. März 2017)
ISBN-10: 394403709X
ISBN-13: 978-3944037097

Ein toller Science Fiction Kurzroman, der quer durch unser Sonnensystem führt. Eine Raumnavigatorin, die vor ein moralisches Problem gestellt wird und eine Zukunft, die zum Nachdenken anregt.

Inhalt:

Raumnavigatorin Michelle Broyder arbeitet für ein kleines Weltraumtransportunternehmen, das kleinere Aufträge für die großen interplanetaren Bergbaugesellschaften erledigt, die sich die Rohstoffe unseres Sonnensystems aufgeteilt haben. Ihre einzige Begleitung ist ihr intelligenter Bordcomputer Lily, der sie an Bord ihres Raumfrachters FX-97 bei dem eintönigen Transport von Sondermüll auf immer derselben Route begleitet.
Eines Tages kommt es zu einem Zwischenfall, der Michelles Leben auf den Kopf stellt und alles in Frage stellt, was sie in den letzten fünf Jahren gemacht hat.

Cover:

Ein teilweise angeleuchteter Himmelskörper von der schwarzen Unendlichkeit des Weltraums. Ein sehr minimalistisch gestaltetes Cover, das trotzdem auf das Genre hindeutet. Ein Bild des Raumfrachters wäre mir lieber gewesen, so bleibt dessen Aussehen der Fantasie überlassen.

Setting und Stil:

Carla Fischer gelingt es mit ihren plastischen Beschreibungen FX-97 und die Arbeiten und die Abläufe an Bord hervorragend für den Leser erlebbar zu machen. Michelle bewegt sich in einer realistischen Umgebung, bei der jede Kleinigkeit stimmt. Insbesondere die Entscheidungen, welche Flugbahnen benutzt werden, weshalb man welchen Schritt als nächstes machen kann, passen perfekt in unsere, durch physikalische Regeln begrenzte Welt.
Die Geschichte wird in dritter Person erzählt, wodurch dem Leser leichter die technischen Zusatzinformationen nahegebracht werden können. Im Anhang werden die verwendeten Fachbegriffe zusätzlich ausführlich erklärt.

Charaktere:

Michelle ist weit ab von jeder menschlichen Gesellschaft, treibt sich seit fünf Jahren in den Weiten unseres Sonnensystems herum und hat als einzige Unterhaltung den Bordcomputer Lily, der dank erweiterter künstlicher Intelligenz als Gesprächspartnerin geeignet ist. Man freundet sich als Leser schnell mit ihr an, erlebt die Einsamkeit hautnah und kann jede ihre teilweise lebensverändernden Entscheidungen nachvollziehen.

Geschichte:

Der Kurzroman hat einen entscheidenden, lebensverändernden Moment, der dazu führt, dass Michelle alles dagewesene zu hinterfragen beginnt. Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen, die den weiteren Verlauf vorgeben. All dies mündet in ein äußerst offenes Ende, das mir besonders gut gefallen hat. Der Leser kann die Handlung selber weiterspinnen, sich seine Gedanken machen und so die Wirkung der Handlung um einiges erhöhen.
Durch diesen Handlungsaufbau würde sich die Geschichte auch für viele SciFi-Anthologien eignen.

Fazit:

Mir hat Carla Fischers emotional fesselnder Ausflug in die nahe Zukunft sehr gut gefallen. Die Handlung regt zum Nachdenken und Füllen der absichtlich gelassenen Lücken an. Eine Science Fiction Geschichte, die in Tradition großer Vorbilder steht und besteht. Einzig gewünscht hätte ich mir eine etwas größere Schrift, die das Buch dann auf dem Preis angepasste 100 Seiten gebracht hätte.





Buchvorstellung:

Über die Autorin:

Carla Fischer ist leidenschaftliche Autorin cinematographischer Horror- & Science-fiction-Geschichten und durchdachter Lyrik, kreative Systemprogrammierin und einfallsreiche Embedded-System-Designerin.

(Quelle: Amazon.de)






Kurzbeschreibung:

Eine Raumnavigatorin – ein Routineflug – eine entsetzliche Entdeckung
In nicht allzuferner Zukunft ist das Sonnensystem wirtschaftlich vollständig erschlossen. Gigantische interplanetare Bergbaugesellschaften beherrschen die hart umkämpften Rohstoffmärkte, in denen tausende kleinster Weltraumtransportunternehmen ihr schmähliches Auskommen suchen.
Für eines von Ihnen arbeitet die Raumnavigatorin Michelle Broyder. Nur begleitet von dem intelligenten Bordcomputer Lily transportiert sie mit ihrem Raumfrachter FX-97 Sondermüll zur Venus. Unablässig fliegt sie die gleiche Route.
Ein unbedeutender Fehler im Betriebsablauf und die zermürbende Routine ihrer Flüge bringen sie schließlich dazu, sich für ihre Fracht näher zu interessieren. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen – mit verhängnisvollen Folgen.

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Link zur Lovelybooks Leserunde.

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